Müngstener Brücke in Solingen
Die Müngstener Brücke (ehemals Kaiser-Wilhelm-Brücke) ist die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Die stählerne Bogenbrücke ist Teil der Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Solingen. Diese wird im Regelbetrieb von der S-Bahn-Linie S 7 der S-Bahn Rhein-Ruhr befahren. Die Brücke überspannt zwischen den Städten Remscheid und Solingen in 107 Meter Höhe das Tal der Wupper in unmittelbarer Nähe des Haltepunkts Solingen-Schaberg.
Geschichte
Bis zum Ende der Monarchie im Jahre 1918 trug das Bauwerk den Namen Kaiser-Wilhelm-Brücke, zu Ehren Kaiser Wilhelms I. Danach wurde die Brücke nach der nahegelegenen Siedlung Müngsten benannt, die heute wüst liegt.
Im Jahr 1893 wurde mit den Vorarbeiten am Bauplatz begonnen. Die Eisenbahnbrücke wurde daraufhin 1897 als Stahlbau fertiggestellt. Erste Entwürfe für eine Bogenbrücke an dieser Stelle zwischen den beiden Städten gehen auf das Jahr 1889 zurück.
Der Hauptbogen der Brücke wurde erstmals im Verfahren des freien Vorbaus errichtet. Damit ist gemeint, dass die beiden Bogenhälften ohne weitere Gerüste bis zum Bogenschluss fertiggestellt wurden und gewissermaßen selbst die Funktion eines Krans für die weitere Montage hatten. Das Verfahren zeichnet sich durch einen geringen Aufwand bei der Herstellung aus, die statische Berechnung aller Belastungen ist jedoch aufwändig. Der Bogen selbst ist dreifach statisch unbestimmt gelagert, was ebenfalls eine erhebliche Materialeinsparung mit sich bringt. Auch hier ist der Materialaufwand niedriger als beim statisch bestimmten Bogen mit drei Gelenken, jedoch wird der Bogen zusätzlich durch im Bauwerk verbleibende Wärmeausdehnungen belastet.
2010 fanden Messfahrten statt, um die in den Vormonaten neu berechnete Statik der Brücke zu überprüfen. Am Abend des 19. November 2010 sperrte die Deutsche Bahn die Brücke. Per Bescheid ordnete das EBA die vorübergehende Stilllegung der Brücke an.
Schon in den Jahren davor hatte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als zuständiger Aufgabenträger für die Regionalbahn Der Müngstener Brücke regelmäßig bei DB Netz nach dem Zustand der Anlage gefragt, da sich das Rostproblem zusehends dramatisiert hatte. Die Auskünfte der Deutschen Bahn sind dabei über Jahre hinweg falsch gewesen. Nach geltendem Eisenbahnrecht hat der Aufgabenträger dem Infrastrukturbetreiber gegenüber allerdings keinen Rechtsstand, so dass der VRR nicht in der Lage war, juristische Schritte einzuleiten.
Die Brücke sollte bis 2015/16 saniert werden. Die geschätzten Kosten, die von der Deutschen Bahn getragen werden, betrogen 30 Millionen Euro. So kündigte die Deutsche Bahn längere Sperrungen an. Weil während der Bauarbeiten Probleme mit den Kopfplatten entdeckt wurden, konnte der Termin für das Ende der Sperrung nicht eingehalten werden. Im Juli 2015 wurde die Sperrung wieder aufgehoben und in den Jahren bis 2018 umfangreich, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, saniert und ertüchtigt.
Abbildung
Redaktion
Fakten
Baujahr:
1839
Architekt
Anton von Rieppel
Adresse / Lageplan
Gastro / Umgebung
www.haus-muengsten.de