Kunstmuseum in Solingen

Das Kunstmuseum Solingen bewahrt die Kunstsammlung der Stadt Solingen – rund 10.000 meist regional bezogene Kunstwerke. Von herausragender Bedeutung sind die frühen Gemälde und Grafiken Georg Meistermanns, der zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit zählt. Mit diesen Bildern sind die Kunstwerke der Generation um 1900 geborenen Künstler in diesem Museum von besonderen Interesse.
Ein weiterer Schwerpunkt des Museums liegt in der Präsentation von Gegenwartskunst. Dabei werden den Besuchern neue, junge Ansätze statt etablierter Kunst gebotem.

Geschichte

Nach dem Beschluss von 1902, in Gräfrath ein neues Rathaus zu errichten, begann im Jahr 1907 der Architekt Arno E. Fritsche (1858-1939) mit der Planung des Baus. Er entwarf ein malerisches Gebäude im „Bergischen Stil“, das sich mit seiner Hauptfassade – Rathaussaal und Uhrenturm – eindeutig zum alten Ortskern von Gräfrath hin orientiert.
Im Inneren spiegelt eine auffällige Gestaltung, die noch heute im Bereich der ehemaligen Bürgermeisterwohnung im 1. Obergeschoss ablesbar ist, den bürgerlichen Anspruch der Zeit.
Nach der Starken Zerstörung des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude 1953 nach Plänen des Solinger Architekturbüros Flabb wieder aufgebaut und bis Ende der 80er Jahre als Deutsches Klingenmuseum genutzt.
Erste Planungsüberlegungen zum Umbau des Baudenkmals als Museum für moderne Kunst bzw. als Ausstellungsort für die Sammlung Meistermann wurde Mitte 1992 durch das Architekturbüro Nasse aus Köln erstellt, das durch den Stifter Kurt Baden beauftragt worden war.

Architektur

Den Auftrag für die Planung des Neubaus bekam der Architekt Arno E. Fritsche. Er begann im Jahre 1907 mit der Planung für das Rathaus. Fritsche plante zwei im stumpfen Winkel aufeinander zulaufende Gebäudeflügel, die er durch einen halbrunden Erker mit Kegeldach miteineander verschliff. Über dem repräsentativ gestalteten Eingang wurde das 1907 eingeführte Gräfrather Wappen platziert. 19014 wurde das Rathaus das erste Mal erweitert. Im rechten Winkel wurde nach den Plänen das damaligen Stadtbaumeisters ein Flachdachflügel auf der Südostseite angesetzt. Dieser wurde in den 20er Jahren aufgestockt.
Beim Gräfrather Rathaus wechseln sich Giebel, Erker, Vor- und Rücksprünge und der Uhrenturm in einem stark gegliederten Baukörper ab. Zahlreiche unterschiedliche Türen und Fenster, Materialwechsel von Schiefer, Tonziegeln, Putzflächen und Holz bestimmen das Erscheinungsbild. Sowohl der leicht vorgezogene Haupteingang als auch das über zwei Geschoss reichende bunte, bleiverglaste korbbogige Fenster des Rathaussaales und der im 1. Obergeschoss liegende Erker des Bürgermeisterzimmers verraten auf den ersten Blick die Tradition der Rathausarchitektur. Der mächtige verschieferte Uhrenturm mit geschweifter Turmhaube  als Hoheitszitat unterstrich die Massivität und den Anspruch des Gebäudes. Seine Gestaltung nahm die in Gräfrath zur Jahrhundertwende vorherrschenden Architekturformen, Farben und Materialien auf.

Abbildung

Redaktion

Fakten

Baujahr: 1907

Architekt

Arno E. Fritsche

Adresse / Lageplan