Der Walder Kotten ist ein unter Denkmalschutz stehender ehemaliger Betriebs- und Fabrikgebäudekomplex aus dem 19. Jahrhundert an der Locher Straße 17 in Solingen. Er beherbergt unter anderem das Laurel & Hardy Museum.
Bei dem ursprünglichen Gebäude handelt es sich um eine mechanische Werkstatt und Fabrik in Solingen-Wald. Das gesamte Ensemble steht auf einem etwa 850 m² großen Grundstück und hat eine bebaute Fläche von etwa 350 m², wovon die ehemalige Fabrik mit Kontor etwa 240 m² Fläche beansprucht.
Das Ensemble besteht aus folgenden Gebäudeteilen die im Laufe seiner Geschichte mehrfach angebaut wurden.
Eduard Vock erwarb 1873 das Fachwerkhaus und errichtete den Anbau als Betriebsstätte. Hier wurden zunächst Spiralbohrer hergestellt. 1885 wurde der Betrieb an den Sohn Carl Vock übergeben. Dieser erweiterte die Produktion um die Herstellung von Knöpfen und feinmechanischen Werkzeugen für Uhrmacher und errichtete 1890 das Fabrikgebäude und das Kontor. Nach dem Tod von Carl Vock führte Sohn Willibald den Betrieb von 1944 bis 1962 in den Gebäuden weiter. Seine weiteren Kinder Thea und Eugen Vock wurden Ärzte, Thea führte ihre Praxis in dem Fachwerkhaus an der Locher Straße bis 1964.
Die Firma Kücke & Co. aus Wuppertal übernahm den Betrieb 1962. Die Produktion wurde auf Fernmeldetechnik umgestellt. Die Produktion wurde 1994 eingestellt.
In dem Fachwerkhaus eröffnete am 15. April 1991 die Elterninitiative Kunterbunt e.V. den Kindergarten Knusperhaus.
Die Fabrikgebäude waren am 16. Oktober 1984 als Baudenkmal unter Denkmalschutz gestellt worden. Unter der Nummer 87 ist es als Beispiel für Wohnen und Arbeiten im 19. Jahrhundert in die Denkmalliste der Stadt Solingen eingetragen. Es wurde zwar das innere und äußere des Gebäudes unter Schutz gestellt, jedoch wurde versäumt das Inventar mit aufzunehmen. Ein großer Teil dieses Inventars ist daher verschrottet worden.
Ende 1999 stellte sich die Frage, wie man den Walder Kotten erhalten und sinnvoll nutzen kann. Private Initiativen wie der Freundeskreis Walder Kotten arbeiteten dabei mit der Stadt Solingen zusammen. Ab September 2000 führte die Sport- und Kulturzentrum Ittertal gGmbH im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mit fünf Teilnehmern im Auftrag des Freundeskreises ein einjähriges Sanierungsprojekt durch. Die Bezirksvertretung Wald unterstützte die Arbeiten mit 3.000 DM für die Fenstersanierung. In dem renovierten Packraum sollte ein Walder Heimatmuseum entstehen. 2001 wurde das LVR-Industriemuseum Solingen angefragt, um in einer Kooperation den Walder Kotten eine Nebenstelle des Industriemuseums werden zu lassen.
Redaktion