Der Lichtturm im nordrhein-westfälischen Solingen ist ein umgebauter, ehemaliger Wasserturm. Er befindet sich im Stadtteil Gräfrath nahe dem höchsten Punkt der Stadt Solingen auf annähernd 276 Metern über NHN. Aufgrund seiner vormaligen Funktion trägt er inoffiziell weiterhin den NamenGräfrather Wasserturm.
Der Gräfrather Wasserturm, 1904 gebaut, war einer von vielen, die in Deutschland ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, um der zunehmenden Verstädterung und dem Trinkwasserbedarf der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Die Versorgung der Bewohner mit frischem Trinkwasser diente wiederum vor allen Dingen der Vorbeugung von Epidemien. Das Wasser, das den Gräfrather Turm speiste, stammte in den ersten drei Jahrzehnten noch aus dem Wuppertaler Stadtteil Elberfeld. Erst ab den 1930er Jahren entstammte das Wasser der Sengbachtalsperre nahe der Wupper. Dies stand im Zusammenhang mit dem Städtezusammenschluss der vormals eigenständigen Gemeinden Gräfrath, Ohligs, Wald, Höhscheid und Solingen zur neuen Großstadt Solingen und alle Orte bezogen ihr Wasser aus der gemeinsam genutzten, auch sogenannten Solinger Talsperre. 1983 stellte man den Betrieb des Wasserturms ein.
Ursprünglich war der Abriss des maroden Turms geplant, ehe er aufgrund seiner Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt wurde. Rund zehn Jahre stand der ehemalige Wasserturm anschließend leer. Erst 1993 entwarf der renommierte Lichtplaner Johannes Dinnebier Pläne einer Umgestaltung des Turms zur Event Location. Mitte der 1990er Jahre wurde der Denkmalschutz in enger Abstimmung mit den Behörden aufgehoben, das Bauwerk renoviert und der gemauerte Wasserbehälter durch eine transparente Kuppel aus Glas und Stahl ersetzt. Der Lichtturm ist seither Schauplatz für Lichtinszenierungen aller Art.
Der Turm entstand 1904 nach dem Intze-Prinzip, das eine weniger massive Bauweise ermöglichte. Er hat eine Höhe von 38 Metern, sein Kuppeldurchmesser beträgt elf Meter.
Redaktion
Baujahr: 1904
Lichtdesigner Johannes Dinnebier