Schloss Burg an der Wupper in Solingen

Schloss Burg ist eine ab dem späten 19. Jahrhundert rekonstruierte Höhenburg im Solinger Stadtteil Burg an der Wupper. Die Anlage war seit dem 12. Jahrhundert die Stammburg der Grafen und späteren Herzöge von Berg und ist heute das Wahrzeichen des Bergischen Landes. Zugleich ist sie eine der größten Burgen Westdeutschlands und die größte rekonstruierte Burganlage in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte

Im ersten Drittel des 12. Jahrhunderts ließ Graf Adolf II. von Berg auf den Fundamenten einer älteren Befestigung am heutigen Standort eine neue Burg errichten. 1160 Adolf II. teilte seine Grafschaft und gab sie an seine Söhne weiter.

Um 1218 stirbt Adolf III. während des 5. Kreuzzugs in Ägypten. Sein Bruder Engelbert, Erzbischof von Köln, übernimmt die Grafschaft Berg – anscheinend widerrechtlich. Engelbert II. Graf von Berg und Erzbischof ist unter Kaiser Friedrich II. politisch sehr einflussreich. Er baut Burg Neuenberge zu Repräsentationszwecken zur großen Hofburg aus: Palast mit Rittersaal, Kemenate und Burgkapelle, doppelte Mauern, Türme und Tore. 1225 wird er in einem Hinterhalt ermordet, veranlasst durch seinen eigenen Vetter Friedrich von Isenburg.
Da Graf Engelbert II. keinen männlichen Erben hat, wird Heinrich von Limburg, der mit Engelberts Nichte Irmgard verheiratet ist, 1225 Graf von Berg. So wird der doppelschwänzige, limburgische Löwe als neues Wappentier zum bergischen Löwen.
1288 findet die größte Ritterschlacht des nordwestlichen Europas im Mittelalter statt. Die Schlacht von Worringen. Graf Adolf V. von Berg war einer der Gewinner der Schlacht: Ihm wurde das Privileg zuteil, den wichtigsten Verlierer, Siegfried von Westerburg, Erzbischof von Köln, auf Burg Neuenberge gefangen zu nehmen. Kurze Zeit später gründete er Düsseldorf am Rhein.
Durch den Mangel an direkten Erben fällt die Grafschaft Berg 1348 an die Grafen aus dem Hause Jülich.

Ab 1380 werden durch neue Kriegstechniken Burgen zur Verteidigung nutzlos und nachdem die Grafen von Jülich-Berg 1380 zu Herzögen erhoben wurden, wird Düsseldorf neue Residenzstadt des Herzogtums Berg. 1408 stirbt der letzte Herrscher der auf der Burg Neuenberge gelebt hat.
Burg Neuenberge wird zum höfischen Festort umgebaut und erweitert. Im 14. & 15. Jh. wird diese für wichtige Feierlichkeiten und zur Jagd genutzt. So wird aus der Burg ein Schloss.

Im 30 jährigen Krieg übernehmen kaiserliche Truppen Schloss Burg. 1648 wird das Schloss beim Abzug der Truppen größtenteils zerstört. Daraufhin findet es kaum noch nutzen und wird 1849 dem Verfall preisgegeben. 

Bei der Gründung des deutschen Reiches um 1871 finden sich viele Spender und Organisationen die den Wiederaufbau alter Burgen unterstützen. So gelingt 1894 die Gründung des Museums Schloss Burg. Mit der Zeit dehnt sich dieses immer weiter aus und wird 1899 sogar von Kaiser Wilhelm II besucht.
Kurz vor der Fertigstellung 1902 stürzt der Bergfried ein und verlängert den Wiederaufbau bis 1919.
Durch den Brand des Dachstuhls 1920, wird das Bergische Museum nahezu vollständig vernichtet. Bis 1923 werden alle Brandschäden beseitigt.

In der Nachkriegszeit wird Schloss Burg zu einem wahren Touristenmagnet. Jährlich besuchen bis zu 160.000 Gäste das Schloss.

Architektur

Schloss Burg ist eine der größten Burgen Westdeutschlands und die größte rekonstruierte Burganlage in Nordrhein-Westfalen. Sie besteht heute aus der ehemaligen Kernburg im Osten, einem nördlich und westlich davon gelegenen Vorburgbereich sowie dem Bereich der ehemaligen Burgfreiheit ganz im Westen. Das gesamte Areal ist als Denkmalbereich geschützt. Zugang zur Gesamtanlage gewährt eine große Doppeltoranlage im Südosten.

Abbildung

Redaktion

Fakten

Baujahr: 12 Jahrhundert

Adresse / Lageplan