Sanierung einer ehemaligen denkmalgeschützten Feilenschmiede in Remscheid

Die bereits in Aussicht gestellte Abrissgenehmigung wurde nicht benötigt. Die Feilenschmiede befindet sich im Remscheider Südbezirk in der Hofschaft Baisiepen auf einer kleinen Anhöhe direkt an der Baisieper Straße. Durch fortwährende Nutzungsanpassungen und Erweiterungen bilden heute drei ineinander verzahnte Gebäudeteile die alte Schmiede. Neben dem eingeschossigen Fachwerkbau mit angebauter Esse (Baujahr ca. 1850) und dem in den 1880 errichteten Ofenhaus mit viereckigem Schornstein, wurde ein Anbau aus den 20iger Jahren zur Aufnahme der mittlerweile elektrifizierten Feilenhaumaschinen, der durch seine verputzte Schaufassade und Höhe das Fachwerkhaus dominiert, errichtet.

Gegenüber liegt das ehemalige ebenfalls unter Schutz gestellte Wohnhaus- und Kontorgebäude, die Scheunengebäude existieren nicht mehr. Zusammen ist dieses Ensemble ein wichtiges Zeitdokument der frühen Industrialisierung in Verbindung mit dem Leben in der Landwirtschaft im 19. Jahrhundert.

Das Objekt wurde 2004 erworben und zunächst mit hohem Eigenleistungsanteil gesichert und dokumentiert. Nach Freilegung der Tragkonstruktion wurde schrittweise mit der Sanierung des Fachwerks und des Dachstuhls begonnen.

Sanierung

Ziel der Sanierung war, ein Gebäude zu schaffen, welches den heutigen Anforderungen gerecht wird, jedoch den damaligen Charakter und Aussagewert der noch vorhandenen Einbauten nicht verliert.
Insbesondere wurde darauf geachtet, dass die moderne Haustechnik nicht sichtbar ist, sondern die großzügigen Räume erhalten bleiben. So wurden im Außenbereich ein Hausanschlusskasten und eine Luftwärmepumpe installiert. Über dem Ofen wurde die Heizungsanlage mit Pufferspeicher aufgebaut.
Das Dachgeschoss, welches im Urzustand schon eine Kammer für Wanderarbeiter beinhaltete, wurde durch ein kleines Bad komplettiert. In einer dahinter liegenden kleinen Kammer ist die Verteilung der Wandheizung und der Server für die künftige Büronutzung untergebracht.

Auszeichnung

Rheinscher Preis für Denkmal­pflege 2010

Abbildung

Welke Architekten, Melanie Neumann-Overholthaus

Fakten

Baujahr:
Fachwerkbau ca. 1850
Anbau mit Schornstein ca. 1880
Ziegelanbau 1922

Sanierung:
2005-2010

 

Architekt

Welke Architekten
Baisiepen 10
42859 Remscheid

www.welke-architekten.de

Adresse / Lageplan