Das fünfgeschossige Textilkaufhaus der Firma ‚Peek & Cloppenburg‘ liegt inmitten des zentralen Einkaufsbereiches der Elberfelder Innenstadt am Schnittpunkt von ‚Schlössergasse‘ und ‚Wall‘.
Die transparenten Glasfassaden werden durch Betonlisenen strukturiert und fügen sich so in die örtliche Bebauung ein, die durch vertikal gegliederte Einzelarchitekturen geprägt ist. Die Fassade zwischen den Lisenen staffelt sich durch drei Schichten in das Innere des Gebäudes und vermittelt so zwischen ‚Innen‘ und ‚Außen‘: der angrenzende Straßenraum erscheint aufgeweitet und der öffentliche Raum wird gleichsam in das Gebäudeinnere hinein gezogen.
Hinter der Glashaut gibt ein verschiebbarer Vorhang aus Holzstäben mit unterschiedlichen Abständen den Blick in das Gebäudeinnere frei, dabei kontrastiert die warme hölzerne Struktur angenehm zu den Beton- und Glaselementen. Im Inneren erhält der Bau durch die hohen Decken und die großen Stützweiten mit einem Raster von 12,50 m x 12,50 m eine besondere Großzügigkeit und Transparenz. Eine weite Öffnung im Bereich um die Fahrtreppen ermöglicht einen Blick in die einzelnen Etagen. Durch die geschwungene Öffnung des Treppenauges in der Dachzone kommt zusätzlich Tageslicht in die Verkaufsebenen, zudem wird der Blick des Kunden nach oben in die oberen Verkaufsebenen gelenkt. Durch die Gliederung der Deckenkanten erscheinen die einzelnen Ebenen als angenehm ‚leicht‘.
Die Architektur vermittelt in der von unterschiedlichen Stilepochen in der Architektur geprägten Straße und bewahrt dabei trotzdem ihre Eigenständigkeit. Der Architekt ist nicht der Versuchung erlegen, eine austauschbare und hypermoderne Glasfassade anzubieten, die an dieser Stelle auch sicher fehl am Platze gewesen wäre. Vielmehr präsentiert sich das Gebäude einerseits mit Stilelementen der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhundert, nicht zuletzt auch als Reminiszenz an das Anfang 1929 von Emil Farenkamp entworfene ‚Kaufhaus Michel‘ auf der gegenüber liegenden Straßenseite des ‚Walls‘. Andererseits vermittelt die durch Lisenen strukturierte Fassade und der hinter der Glasebene liegende Vorhang die Anmutung der transparenten Kaufhausarchitektur der 50iger Jahre.
Für die Jury, Auszeichnung guter Bauten 2010:
Dipl.-Ing. Architekt Frank Meyer, Beigeordneter für Stadtentwicklung Wuppertal
BDA Wuppertal Auszeichnung Guter Bauten 2010 – Auszeichnung
Redaktion
Neubau Textilfachgeschäft Peek & Cloppenburg Wuppertal
Baujahr: 2008
Bauherr: Peek & Cloppenburg
Paul Böhm
Auf dem Römerberg 25
50968 Köln