Allgemeine Projektbeschreibung

Die energieoptimierte Fertigungshalle mit Verwaltung, einer Bruttogeschossfläche von rund 1.4500 qm und einer Kubatur von rund 8.400 cbm wurde als reine Holzbaukonstruktion, deutlich unterhalb der Primärenergiekennwerte der EnEV 2009, mit einem Gesamt Primärenergiebedarf von lediglich 49,9 kWh / qm im Jahr, realisiert.

Der kompakte Gebäudekörper führt die administrativen, die entwicklungstechnischen sowie die fertigungsbezoge- nen Tätigkeiten der Mitarbeiter zusammen, generiert Synergien untereinander. Ergebnis ist das, der kreativen Kultur des Unternehmens sowie seinen hochtechnisierten Produkten entsprechende Image am Standort der neu- en bahnstadt opladen in Leverkusen.

Städtebauliche Einbindung

Mitten in Leverkusen entsteht auf rund 60 Hektar ein neues Stadtquartier. Das Gelände des ehemaligen Bahn- ausbesserungswerks, zentral in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zentrum und Bahnhof von Opladen gelegen, wandelt sich mit der Zeit in einen neuen Stadteil für Wohnen, Bildung, Arbeiten und Freizeit. Die historischen Ge- bäude wie Kesselhaus, Magazin und Wasserturm, werden als Zeugnisse der Industriekultur erhalten und durch neue Nutzungen mit Leben gefüllt.

Ein zentraler Baustein für die Entwicklung der neuen bahnstadt opladen ist die Ansiedlung des Campus Leverku- sen, der Fachhochschule Köln mit der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften.

Für die gewerbliche Entwicklung in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hochschulstandort in Bestandsgebäuden ist campusnahe Nutzung vorgesehen. Neben Laboren, Büros und Dienstleistungen gehört ein Gewerbepark zur Ge- samtkonzeption des Projektes neue bahnstadt opladen hier fand die viatraffic controlling GmbH 2013 ihren neuen Unternehmensstandort.

Materialität

Holz als Werkstoff ist zunächst positiv mit dem Begriff Atmosphäre verbunden. Die haptische Wahrnehmung der Holzoberfläche, die gefühlte Wärme des Materials, das angenehme feuchteadaptive Verhalten prägen das positi- ve Image. Holz ist zudem der Werkstoff mit positiver CO 2 Bilanz. Neben der greifbaren Qualität des Holzes in- teressiert uns Holz als hochleistungsfähiger, technischer Werkstoff.

Die Konstruktion der Hülle im Bereich Fassade und Dach wird durch technische Anforderungen aus den Berei- chen Energetik und Bauphysik immer komplexer.

Mit vorgefertigten Holzbauelementen kann ein hoher Wärmeschutz für die Gebäudehülle einfach, solide und ko- stengünstig erzielt werden.Das entwickelte Leistungsvermögen erreicht Bauteile mit komplexem bauphysikali- schem Anforderungsprofil in einer Ebene Rohbauteile‚ aus Holz, mit tragender, dämmender und dichtender Funk- tion, mit, gegenüber Massivkonstruktionen, entscheidend schlankerem Bauteilquerschnitt und positiver Pri- märenergiebilanz.

Energie

Der geringe Primärenergiebedarf wird durch die innovative Gebäudehülle in Kombination mit dem Heizsystem mit geringem Primärenergieeinsatz für das Gebäude erreicht. Der Primärenergiebedarf wird durch die am Anschlus- sort zur Verfügung stehende Fernwärme (Anteil regenerativer KWK > 70%) und der verbleibenden Anteil durch eine Photovoltaikanlage gedeckt. Der Primärenergiebedarf des Gebäudes liegt nach EnEV 2009 bei rund 79.000 kWh/a.

Die zur Verfügung stehende Dachfläche (Büro) bietet die Möglichkeit, eine PV Anlage, mit rund 21 kWp und ei- nem Primärenergieertrag von 50.500 kWh/a zu installieren. Damit fehlen zur Erreichung des Nullemissionskon- zepts lediglich rund 28.500 kWh/a Primärenergie, dies entspricht einer ergänzenden Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 15 kWp.