Neubau Bürogebäude Fa. Supfina in Remscheid

Das Maschinenbauunternehmen Supfina Grieshaber wünschte sich eine Erweiterung der Büroflächen, insbesondere waren für die CAD- Arbeitsplätze der mechanischen Konstruktion mehr Räumlichkeiten notwendig. An der Industriestraße, direkt an die bestehende Werkhalle angrenzend ist der geeignete Ort für die vorgesehene Erweiterung. Das nicht mehr benötigte Lagergebäude an dieser Stelle wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt abgerissen. Aufgrund der kurzen Wege zur Produktion, als auch der günstigen Erschließung ist der Standort innerhalb des Firmengeländes hervorragend geeignet. In einem I. Bauabschnitt sind zunächst 2 Geschosse mit ca. 1.300m² Nutzfläche realisiert worden, die Planung ist jedoch so ausgelegt, daß zwei weitere Geschosse zu einem späteren Zeitpunkt aufgestockt werden können.

Architektur und Konzept

Die Qualität liegt in der Komposition und Kombination aus Alt und Neu. So bildet sich zwischen dem neuen Bürogebäude und bestehender Werkhalle eine Fuge. Ein Bereich der vielfältig genutzt werden kann: zur Erschließung, für Besprechungen, als Pausenraum, für Ausstellungsobjekte und vieles andere mehr. Außen- und Innenraum gehen in diesem Bereich scheinbar nahtlos in einander über, ein Glasdach lässt den Eindruck eines entgrenzten Raumes entstehen. Im Außenbereich ist die „Fuge“ als windgeschützter Patio mit Holzbohlenbelag, Bistrostühlen- und tischen, Bambusstauden und einem Basketballkorb so gestaltet, daß sie den Mitarbeitern des gesamten Betriebs eine attraktive Pausenfläche bietet. Außerdem ermöglicht das Abrücken vom Bestand eine effektive Querlüftung und eine zweiseitige Belichtung der angrenzenden, neuen Bürozone.

Im vom Bestand abgerückten Bürotrakt sind die CAD- Arbeitsplätze angeordnet. Es wurde eine Struktur gefunden, die eine Großraumnutzung ebenso zuläßt wie Einzel- oder Gruppenbüros. Installation, Beleuchtung und Fassaden sind dementsprechend ausgebildet. Im Gegensatz zur „Fuge“ soll dieser große, aber nur 3m hohe Raum die haptischen Qualitäten in den Vordergrund stellen. Fenster und Türen sind in Holz gefertigt, als Bodenbelag wurde Industrieparkett gewählt. Offene Sideboards zwischen den Arbeitsgruppen gliedern den Raum und tragen zur akustischen Dämpfung bei. An den Stirnseiten des Gebäudes sind die notwendigen Nebenräume, WC’s und Fluchttreppenhäuser angeordnet. Sie liegen damit sinnvollerweise an den unbelichteten Schmalseiten, ohne wertvolle, dem Tageslicht zugeordnete Nutzfläche, zu beanspruchen. Die vollständig verglaste Nordfassade ermöglicht blendfreies Tageslicht und fördert ein helles, freundliches Arbeitsumfeld. Das niveaugleich an die bestehende Werkhalle anschließende Gebäude „liegt“ 1.5m über dem Straßenniveau. Der dadurch unter dem Neubau entstehende Hohlraum wird genutzt zur Installationsführung. Die funktionale und atmosphärische Verbindung zur bestehenden Werkhalle erfolgt über eine großzügige gläserne Verbindung im Erdgeschoss, die den unmittelbaren Kontakt zwischen den Mitarbeitern der Konstruktions- und der Montageabteilung ermöglicht.

Auszeichnungen

DEUBAU- Preis 2004, Nominierung

Deutscher Fassadenpreis VHF 2004, Besondere Anerkennung

Artib- award 2003, 3. Preis

BDA- Preis Bergisch Land 2004, Preis

Architekturpreis der West-Hyp Stiftung für vorbildliche Gewerbebauten 2004, Auszeichnung

Auszeichnung Vorbildlicher Bauten in NRW 2005, Auszeichnung

Lückenschluss 2006 – Preis für gute Nutzung von Baulücken, Anerkennung

Abbildung

Ralph Richter, Düsseldorf

Fakten

Baujahr:
2003

Bauherr:
Fa. Supfina Grieshaber GmbH
Herr Frische
Greulingstraße 33
42185 Remscheid

 

Architekt

Feuerstein + Gerken
Gerhard Feuerstein, Lindau
Karen Gerken, Berlin

www.feuerstein-architekt.de