Die im Jahr 1957 erbaute Feuerwache Hilden ist im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte immer wieder ergänzt und aufgestockt worden. Die hohe Auslastung und die sich ändernden technischen Anforderungen haben eine erneute Erweiterung und in Teilbereichen eine Neuorganisation der Feuerwache notwendig gemacht. Hierzu gehören neben einer größeren Verwaltung und einem Schwarz-Weißbereich für die freiwillige Feuerwehr (FFW), vor allem größere Fahrzeughallen, die von den neuen, und vor allem höheren Feuerwehrfahrzeugen genutzt werden können. Die einzelnen Funktionsbereiche wurden im Rahmen der zuvor erfolgten Erweiterungen stark durchmischt. So befanden sich vor der Baumaßnahme Aufenthalts-, Ruhe- und Büroräume in unmittelbarer Nachbarschaft.
Um dem erneut erhöhten Platzbedarf gerecht zu werden, wurde die Feuerwache um zwei weitere Gebäude ergänzt. Die neuen Gebäude nehmen eine neue Fahrzeughalle, Büros und eine Kantine, sowie einen Werkstatt- und Fahrzeugwaschbereich auf. Der zusätzliche Umbau des Bestands, machte die generelle Neuordnung der Funktionen möglich. Die alte & mittlerweile für die neuen Fahrzeuge zu niedrige Zufahrt wird nun anderweitig im Raumprogramm der Feuerwehr genutzt. Um eine großzügige Zufahrt zu erhalten, ist die alte, zu niedrige Fahrzeughalle zurückgebaut worden.
Der Neubau, der Fahrzeughalle, Büros und eine Kantine beherbergt, wurde mittels eines Treppenhauses direkt an das Bestandsgebäude angebunden. Hierbei entstand ein neuer interner Foyer- und Erschließungsbereich für Alt- und Neubau. Durch einen neuen „öffentlichen” Haupteingang zur Straße wurde eine externe Erschließung des öffentlichen Feuerwehrbereichs (Schulung/Sitzung/Verwaltung) geschaffen. Dieser behindertengerechte Zugang kann darüber hinaus auch als repräsentativer Zugang zu dem Saal der benachbarten Stadtwerke genutzt werden.
Eine klare Strukturierung und Abgrenzung einzelner Bereiche und Nutzungen voneinander wurde angestrebt. Sich „störende” Bereiche (wie Aufenthalts- und Ruhebereiche) wurden klarer voneinander abgegrenzt und wünschenswerte Synergien gefördert. Wege und Zugänglichkeiten wurden hierbei optimiert.
Darüber hinaus wurde das Bestandsgebäude in seinen wesentlichen Bereichen den heutigen technischen und energetischen Ansprüchen entsprechend aufgerüstet und komplett saniert. Zur Schaffung eines einheitlichen Erscheinungsbildes wurde die Fassade des Altbaus ebenso wie des Neubaus mit weißem Putz versehen.
Der Neubau ist in einem üblichen Rastermaß als Stahlbetonskelettbau geplant. Die Gefache des Stahlbetonskeletts werden mit hoch-dämmendem Porenbetonsteinen ausgemauert. Außen so wie innen entsteht eine einheitliche Putzoberfläche, die der Architektursprache des Gebäudes entspricht.
Die Stahlbetonbauteile wurden in Fertigteilbauweise erstellt, um so eine wirtschaftlich- und bauzeitoptimierte Lösung hervorzubringen. Sie soll der Einfachheit des Gebäudes und zugleich den hohen gestalterischen Ansprüchen gerecht werden.
Großformatige Fensterflächen in Wärmeschutzverglasung, schaffen direkte Blickbeziehungen von Innen nach Außen sowie zwischen den einzelnen Gebäudeteilen.
Im Bestand wird bei maximaler Nutzung so wenig wie nötig in die Konstruktion des Gebäudes eingegriffen. Die Innenräume werden im Zuge der Neuorganisation renoviert und aufgewertet. Installationen werden in notwendigen Bereichen entsprechend dem heutigen Stand der Technik und den derzeitigen energetischen Anforderungen erneuert.
Der Hubschrauberlandeplatz bleibt dadurch ungestört und es verbleibt ausreichend Rangierplatz. Das östliche Ende des Neubaus schließt optisch den Innenhof ein und bietet einen Rückblick zur Einfahrt sowie einen Überblick über die gesamte Feuerwache.
Michael Reisch
Baujahr:
2010
Buddenberg Tauchmann Architekten
Tannenstraße 9
40476 Düsseldorf